Hast du auch schon mal einen Mann oder eine Frau idealisiert oder in Schutz genommen, und gleichzeitig in dir gespürt, dass das jetzt vielleicht nur aus deinem Ego kam? Vielleicht dachtest du nach einigen Monaten der Beziehung: „Wieso war ich so verliebt in ihn/sie? Jetzt nervt er/sie mich teilweise sogar!“.
Es gibt einige Gründe, warum Menschen manchmal eher von der Idee einer Person oder einer Beziehung fasziniert sind als von der tatsächlichen Person selbst. Der wichtigste Grund, sind deine bereits gemachten Erfahrungen. Du sehnst dich meist nach etwas, von dem du gerade zu wenig hast, z.B. Liebe, Freiheit, Aufmerksamkeit oder Sicherheit. Das baut eine gewisse Erwartungshaltung in dir auf, die du dann auf die andere Person projizierst. Diese Erwartungshaltung zeigt sich meist folgendermaßen :
- Idealisierung: Menschen neigen dazu, in den frühen Phasen einer Beziehung ihre Partner zu idealisieren, weil sie sie noch nicht kennen! Es ist wie eine weiße Leinwand, die sie fröhlich bemalen wie sie ihnen gefällt. Diese Idealisierung kann dazu führen, dass die Vision der Person oder Beziehung attraktiver erscheint als die Realität.
- Fantasie und Vorstellungskraft: Unsere Vorstellungskraft kann mächtig sein, und manchmal finden wir es spannend, eine Welt in unserem Kopf zu erschaffen, in der eine Person oder Beziehung nahezu perfekt zu uns passt. Diese Fantasien können aufregend und befriedigend sein und uns in einen emotionalen Zustand versetzen, der uns erfüllt.
- Unbekanntes und Unerreichbares: Das Unbekannte kann eine starke Anziehungskraft haben. Wenn wir nur begrenzte Informationen über eine Person haben, können wir unsere Fantasie nutzen, um die Lücken zu füllen. Die Vision der Person oder Beziehung kann zu einer idealisierten Version werden, die weit über das hinausgeht, was wir in der Realität erleben könnten. Das Unerreichbare kann auch dazu führen, dass wir uns stärker von der Vision angezogen fühlen, da wir uns nach etwas sehnen, das wir nicht haben können.
- Angst vor Enttäuschung: Manche Menschen haben möglicherweise Angst vor Enttäuschung oder Verletzlichkeit in einer realen Beziehung. Der Grund dafür können schlechte Erfahrungen in Beziehungen oder aus der Kindheit sein. Indem sie sich auf die Vision einer Person konzentrieren, können sie sich vor potenziellen Schmerzen oder Herausforderungen schützen, die in einer realen Beziehung auftreten könnten. Meist führt das aber dazu, dass nie eine echte, von Nähe und Verbundenheit geprägte Beziehung entstehen kann. Deshalb ist es ratsam, sich hier Unterstützung von Coaches oder Therapeuten zu suchen, um die schmerzhaften Themen der Vergangenheit aufzuarbeiten und zu heilen.
Eine Vorstellung von deiner Traumbeziehung, und deines Traummannes zu haben ist richtig und wichtig! Was du dabei unbedinkt beachten darfst, ist offen und im Vertrauen zu bleiben. Uns passiert im Leben immer genau dass, was am besten für uns ist. Und das heißt nicht, womit wir am glücklichsten sind, sondern woran wir am meisten wachsen und heilen werden und das unser authentisches Potenzial fordert. Innerhalb einer Beziehung werden immer wieder Herausforderungen auf uns warten, entscheidend ist allein deine Perspektive darauf.
Eine gesunde Beziehung beruht auf Ehrlichkeit, Kommunikation und der Bereitschaft, die tatsächliche Person zu akzeptieren, einschließlich ihrer Stärken und Schwächen. Das erfordert die Fähigkeit selbstrefektiert und liebevoll mit seinen eigenen Stärken und Schwächen umzugehen!
Denn eine übermäßige Fixierung auf eine Vision kann dazu führen, dass wir die Realität ignorieren und in potenziell unerfüllten Beziehungen leben.
Alles Liebe
Elisa